Biosphären-Hecken für den Landkreis gepflanzt

Unter dem Titel „Biosphären-Hecken“ organisierte der Landschaftspflegeverband Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V (LPV) mit Unterstützung der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion die Pflanzung von fünf Wildhecken im gesamten Landkreis. Biosphären-Hecken sollen als traditionelles Kulturlandschaftselement die heimischen Fluren ökologisch und ästhetisch bereichern. Eine Hecke fand nun ihren festen Platz in der Gemeinde Schönau am Königsee.

Unglaublich tüchtige Helfer vom Landesjagdverband Kreisgruppe Berchtesgadener Land e.V. und eifrige Leute vom Landesbund für Vogelschutz e.V. pflanzten in vorbildlicher Zusammenarbeit knapp 600 Gehölze in rekordverdächtigem Tempo. Umrandet wird die neu gepflanzte Hecke vorübergehend durch einen Wildschutzzaun, um den Pflanzen ein Anwachsen ohne Verbiss zu ermöglichen. Für den krönenden Abschluss sorgte hernach die Freiwillige Feuerwehr Schönau: sie löschte den Durst der frisch angepflanzten Bäume und Sträucher.

Der Landschaftspflegeverband kümmerte sich um die gesamte Abwicklung, war für die ordentliche Ausführung der Arbeiten verantwortlich und agierte als Ansprechpartner in allen Angelegenheiten. Die Aktion wird vom Freistaat Bayern aus Finanzmitteln der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtline (LNPR) gefördert und durch das Wildbienenprojekt der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion finanziell unterstützt, so dass Pflanz- und Zaunmaterial unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden können.

Die Gemeinde Schönau und die angrenzenden Nachbarn wurden im Vorfeld über die Aktion informiert.

„Ausgestattet mit drei Pflanzreihen und einer beachtlichen Länge von fast 300 Metern wird diese Wildhecke in Zukunft ihren höchstmöglichen ökologischen Effekt erzielen“ so die Geschäftsführerin Susanne Thomas vom LPV. Ausschließlich autochthones Gehölz wurde verwendet, also gebietsheimische Pflanzen, die natürlich in der Region vorkommen und an die die einheimische Tierwelt bestens angepasst ist. „Unser Fokus lag während der gesamten Planung immer auf den blüten- und nektarreichen Sträuchern und Bäumen, das war auch die Voraussetzung für die Vergabe der Fördergelder“. Exakt nach Vorgabe eines ausgeklügelten Pflanzplans fand dann jede Pflanze ihren angestammten Platz in der Hecke. 30 verschiedene Strauch- und Baumarten sind es geworden, darunter dornenreiche Sträucher wie Weiß- oder Kreuzdorn wechseln sich nun mit standortangepassten Weiden und früchtetragenden Sträuchern wie der Haselnuss ab. Alle 20 Meter erheben sich Bäume zweiter Ordnung, wie z.B. die selten gewordene Wildbirne oder der Wildapfel. Nette Blühaspekte streuen abschnittsweise verschiedene Wildrosenarten und Johannis- und Stachelbeere erfreuen nicht nur die Wildbienen, sondern liefern auch den Eigentümern einen gesunden Vitaminsnack.

Alles in allem sind Hecken hochsensible Biotope, die vielen Pflanzen- und Tierarten als Lebensraum, Jagdrevier und Nahrungsquelle dienen. Ebenso fungieren sie als Schutz- und Überwinterungsraum vieler Insekten, Vögeln und wildlebender Säugetiere. Und zu guter Letzt nutzen sie dem Menschen als Lärm- und Sichtschutz und tragen zu seiner Erholung bei.

Es war eine gelungene Pflanzaktion und am Ende waren sich alle einig: durch die gute Organisation und Vorarbeit des LPV, die vielen fleißigen Helfer und die Verpflegung vor Ort ist ein kleines Meisterwerk für die Allgemeinheit entstanden. Doch allem voran wäre ohne die Zustimmung des Grundstückseigentümers eine solche Maßnahme nie möglich geworden. Die Aktion findet auch nächstes Jahr seine Fortsetzung und an den neuen Pflanzplänen wird bereits gearbeitet. Jeder der aktiv bei einer unserer nächsten Pflanzaktionen mitmachen möchte, kann sich gerne beim Landschaftspflegeverband melden.

Bildunterschrift:

Anton Kern, 1. Vorsitzender des LPV (2. v. l.), Bürgermeister Hannes Rasp (3. v. l.) und Dr. Peter Loreth (6. v. .l.) freuen sich mit dem neuen Hecken-Eigentümer Toni Wegscheider (4. v. l.) und allen Beteiligten über die gelungene Pflanzung. Bild: LPV