Erste Schwendaktion auf der Datzentratte auf dem Gröllberg

In einer großen Aktion über drei Tage wurde im Herbst 2019 die Datzentratte und Gröllberg unterhalb des Soleleitungswegs geschwendet und damit Gehölzaufwuchs entfernt, denn die Flächen drohen zusehends zu verbuschen. Die noch vorhandenen Restbestände an Magerrasen sind aber aus naturschutzfachlicher Sicht so erhaltenswert, dass man nicht tatenlos beim Zuwachsen zusehen kann. So hat der Landschaftspflegeverband (LPV) mit kräftiger Unterstützung der Berechtigten und der Gemeinde Ramsau eine Schwendaktion organisiert, ein erster Schritt in einer Reihe von Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die wertvollen Magerrasen zu erhaltendem .

Im Vorfeld waren dazu Abstimmungen mit dem Forstamt und den Bayerischen Staatsforsten notwendig, um klar festlegen zu können, welche Bereiche noch geschwendet werden können und welche nicht. 

Denn Teile der Fläche sind schon so mit Gehölzen bewachsen, dass sie inzwischen als Wald gelten und nicht mehr einfach geschwendet werden dürfen. Diese Abstimmungen liefen unter Federführung des Landschaftspflegeverbands. Die Arbeit vor Ort wurde dann aber von den Berechtigten und von Bgm. Gschoßmann organisiert, der sich um die freiwilligen Helfer aus der Ramsau bemühte. Über 25 Leute aus der Gemeinde halfen den Berechtigten, jung und alt, Ministranten, Bergwachtler, Gemeinderäte und Nachbarn. Es wurden gemeinschaftlich Gehölze umgeschnitten und auf Haufen zusammengezogen. Vor allem die beteiligten Jugendlichen waren davon beeindruckt, wie viel Arbeit so eine Fläche macht und konnten so auch einen anderen Blick auf die Landwirtschaft und ihre Bedeutung für die Erhaltung der Kulturlandschaft gewinnen.

Die Fläche wieder „in Schuss“ zu bringen ist sehr aufwändig und wird den LPV und alle Beteiligten noch viel Zeit und Energie kosten. Es gilt noch das Material zu beseitigen und im nächsten Jahr gezielt auf die Bekämpfung des Adlerfarnes und der Brombeerherden loszugehen. Auch muss eine zusätzliche Beweidung, z.B. mit Ziegen erfolgen, um die Flächen von Adlerfarn und Brombeeren zu befreien – Kühe alleine schaffen das nicht.

Aber das Ziel ist klar: „Wir wollen so wertvolle und für das Landschaftsbild bedeutende Flächen offenhalten und die Landwirte auch dabei unterstützen, die Flächen auch weiter zu pflegen. Dazu können wir Fördergelder des Naturschutzes einsetzen und werden das auch nach Kräften tun“ so Susanne Thomas, Geschäftsführerin des LPV. Unterstützt wird das Ganze von der unteren Naturschutzbehörde, dem Forstamt, den Bayerischen Staatsforsten, der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion und dem Verband der Forstberechtigten, die alle das Ziel der Erhaltung solch artenreicher Flächen eint. „Und die Datzentratte und Gröllberg sollen nicht die einzigen Flächen sein, auf denen wir tätig werden. Es gibt auch jede Menge anderer Wiesen, Weiden und Almflächen, die erhaltenswert sind und wo der LPV unterstützen kann.“ Wer sich für näheres interessiert, kann sich dazu gerne beim Landschaftspflegeverband (Tel.: 08654/1299133, info@lpv-bgl.de).

Bildunterschrift:

Mühsam war die Arbeit trotz der vielen fleißigen Helfer. Bild: LPV